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Fidschi

Donnerstag, 11. Januar 2007

Vom "aeaeaehhhhh..."

Nadi Airport, Gepaeck eingecheckt, wieder nichts mit dem gratis Update, dafuer ein Platz beim Notausgang, jeder Zentimeter mehr fuer mich, meine Latschen und die gebrochene Zehe zaehlt. Immer noch blau, verdunkelt sich richtung schwarz, geschwollen, aber nur noch so gross wie mein Daumen. Eigentlich wollte ich in diesen ewigen zwei Stunden, die man immer auf ein Flugzeug wartet, diese Art Paradies beschreiben, in denen ich die letzten zwoelf Tage verbracht habe, aber seit ich online bin will ich eigentlich nur wieder offline, weg von Leuten, die mich fragen, wie man die Maus bedient, weg von dieser Tastatur, die jeden zweiten Buchstaben zweimal tipppptt, weg von Autos, die mir in den letzten zwei Wochen fremd geworden sind und weg von Taxifahrern, die mir mit balinesischer Mimik "Transport" nachrufen. Die letzte Nacht war ich auf einer Insel, die ich heute Morgen zweiundzwanzig mal umrundet habe. Ich gehe schnorcheln und zaehle die Palmenn (39). Wie ein Vogel im Kaefig, wie ein Meerschweinchen im Laufrad. Trotzdem traumhaft, so wie man es sich vorstellt. Ok, jetzt reichts, keine zeit ffuer korrekturen. Rohfasssung, mit doppeltenn oder dreifaachbuchhstabeen. Aehm, was soll ich schreiben, zuviel im Kopf, vorrallem Formalitaeten und was wie sein sollte, nichht Mateeriee, nicht, was icch eigentlich schreiben will. Andauernd finde ich emailadresssen iin meinem Rucksack, gekritzelt aauff kleinee Zettel, auf Servietten, auf Reisebroochhurren, kann mich nicht erinnern, wo sie herkommen, von wem. In zwoelf Stunden habe ich den Pazzifik ueberquert, befinde mich viel naeher daheim als die letzen Monaate. Fidschi, oder Fiji, hier gehts um Inseln, das hhabb ich erst begriffen, als ich schon sieben Tage da war. Also vergesse ich das Festland, lasse mein Reetourticketungueltig werden und bleibe dort, wo ich hingehoere, auf Inseln, kleinen, grossen, mit Bergen, oohne Berge, immer mit Riff, mit Ukulele,, mit Haaengematte, mit anderren Bacckpackeernn auus der ggannzenn Welt, die hier vomm Reisen Urllaub machen. So wi ich. Nicht, weil wir unbeddingt hierher wollten, einfach nur, weils halt am Weg liegt. Und solche Orte sind sowwieso oft die, die am schoeensten sind. EElf naechte auf siebenn verschiedenen Inseln. Ich treffe EEinheimische, trinke immer wieder Kava, redee mit einer neunzehnjaehrigen, ddiee ihr Dorf undd ihre Insel verlassen hat um am Festlandd Leehramt zu studdieren. Sie erzaehlt miirr ganz stolz alles, wass sie ueberr hamllet weiss. In der Nacht gehe iich Speerfiscchen, wieder mit einheimischen, bin fasziniert, dass Blut wirklichh Haie anzieht, von der Fasziination ggetrieben verrfuetteree ich schlussendlich alle Fische an einen Riffhai,, derr mich ueberaall hin verfolgt. Zuviel ist in den lletzten Tagen passiert und nicht passiiert als dass es in einem Absatzz und einem Gedankenzug zussammengefasst werdden kann. Mit Fijii habe ich nnoch nicht abgescchlosen, auch wenn ich mir vvieler Dinge wahrscheinlich erst auf eeinemm Kontinent bewusst werdde, dderen Sicherheitsbeamtee mir gerade meinne Zahnpasta wegggenommen habeen.
m

Dienstag, 9. Januar 2007

Living the Dream...

Die gestrige Nacht habe ich in einer Haengematte verbracht, die davor in einem Bett auf dessen Boden am 26. Februar 2006 die Worte "Living the Dream" geschrieben wurden. Mein eigener Traum hatte damals noch gar nicht einmal begonnen, oder aber schon lange davor. Jetzt ist das Ende und Aufwachen an erschreckend wenigen Tagen abzuzaehlen. Ich habe das teuerste Internetcafe auf meiner Route um die Welt gefunden, vier Stunden vom Festland entfernt, auf einer Insel mit knapp fuenfzig Einwohnern. Alleine das ist eine Wortmeldung wert. Zeit und ihr Preis ist mit Geldbetraegen ohnehin nicht zu messen, genausowenig wie Erfahrungen und Eindruecke.
m

Samstag, 30. Dezember 2006

Ueber Kava, Muschelketten und grosse kleine Zehen...

Da bin ich nun, irgendwo im Suedpazifik, kurz davor, Strom, Internet, Handynetz und sonstige Notwendigkeiten unserer Zivilisation fuer eine Zeit am Festland zurueckzulassen. Meine letzte Tat in Neuseeland war es, ein Zelt gegen Taucherbrille, Schnorchel und eine halbe Tube Sonnencreme einzutauschen. Dann zum Flughafen, drei Stunden uebers Meer, und schon wurde ich "persoenlich" von zwei Gitarren und einer Ukulele empfangen. Aufatmen, ich bin also doch nicht vollkommen fehl am Platz mit meiner fruehzeitigen Anschaffung, brauche mir nicht fehl am Platz vorzukommen. Per Shuttel zum erstbesten Hostel, es ist warm und feucht, aber nicht unangenehm, endlich wieder Sommer nach dem klaeglichen neuseelaendischen Versuch. Noch bevor ich meinen Rucksack auf eines der vierzig Betten im Dorm stellen kann lande ich in einer Runde Fidschis. Wieder zwei Gitarren, wieder eine Ukulele, wieder aufatmen. Drei Generationen sitzen da beisammen, die Alten, die irgendeinen Zaubertrank in einer grossen Holzschale brauen, die Mittleren, die fuer die Musik und Unterhaltung sorgen, und die Jungen, die sich selbst unterhalten, und mit Blumenkraenzen, Muschelketten und Hularingen aus grossen Blaettern tanzen. Warte mal, wo sind eigentlich die Touristen, fuer die die das veranstalten, denk ich mir, aber mit der Zeit macht sich doch der erfuellende Gedanke breit, dass die das vielleicht gar nicht ausschliesslich fuer Touristen machen, sondern fuer sich selbst. Verstaendlich, wenn ich mir die strahlenden Gesichter der Kinder ansehe. Ich trinke etwas, das nach Erde schmeckt und aus irgendeiner Wurzel hergestellt wird. Meine Zunge ist taub, trotzdem ungehemmt gute Laune. Ein vierjaehriger lernt mir Tanzen, ich bekomme eine sonderbare Muschelkette umgehaengt, fuehle mich immer wohler. Abgesehen von meiner kleinen Zehe, die nach einem unvermeidlichen Zusammenstoss mit einem massiv und ignorant im Weg herumstehenden Tischbein zur halben Groesse meiner grossen Zehe angeschwollen ist. Und wer mich kennt weiss, wie gross meine grosse Zehe ist. Heute morgen meint ein Grazer Arzt, dass sie zwar wahrscheinlich gebrochen ist, aber man kann sowieso nichts dagegen machen. Ist aber sowieso egal, von einer Zehe lass ich mir nichts verderben, schon gar nicht eine Woche in Fidschi. Der gestrige Abend war sonderbar, und schoen. Die Vorfreude auf die naechsten Tage wird immer groesser. Ich kann mich an keinen Tiefpunkt im Jahr 2006 erinnern, und so schwer es dann normalerweise faellt, loszulassen, freue ich mich umsomehr auf 2007. Im Grunde ist es doch nichts anderes als eine neue Runde Zeit, ein gratis Upgrade fuer mehr Erlebnisse, eine neue Basis fuer weitere Erfahrungen. 2006 in irgendeiner Weise anzutasten wird schwierig fuer 2007, aber das dachte ich mir bis jetzt noch an jedem Sylvesterabend der letzten fuenf Jahre. Wenn Menschen den Standpunkt erreichen, an dem sie meinen, dass es und ihre Situation in jeder Weise nur noch besser werden kann, finden sie doch immer noch irgendein Dilemma in dem sich alles verschlimmert. Ich bin der Meinung und denke permanent, dass es nicht mehr besser werden kann, und wenn ich von dieser Einstellung enttaeuscht werde, dann nur positiv.

Henry David Thoreau

I went to the woods because I wished to live deliberately, to front only the essential facts of life, and see if I could not learn what it had to teach, and not, when I came to die, discover that I had not lived.

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22. Februar!


P1050522

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Zuletzt aktualisiert: 12. Dez, 15:54

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