Ueber ein Zuhause und Daheim...
Ist das nicht eigenartig, wenn man in eine neue, weit entfernte Stadt kommt, und sich nach wenigen Stunden wie zuhause fuehlt. Man glaubt, jeden Teil, jede Strasse, jeden Ausblick schon zu kennen, schon einmal gesehen zu haben und irgendwie da gewesen zu sein. Man navigiert instinktiv und nach Gefuehl, man sucht einen Ort nicht auf der Karte, sondern geht einfach, fuehlt sich wohl und kommt eventuell dort an. Nach dem ersten Latte Macchiato nennt man einen Ort sein Stammcafe, kehrt hierher zurueck und liest ein Buch. Meine Zeit in dieser Stadt ist auf ein irrwitziges Minimal von heuchlerischen drei Tagen begrenzt, trotzdem fuehle ich mich, wie wenn ich schon immer hier bin. Dass ich mein Zimmer mit fuenf anderen Menschen teile spielt keine Rolle, fuer diesen Begriff von Zuhause, den ich meine, ist ein eigenes Daheim nicht entscheidend. Ein Daheim ist, so wie der Spargel, wurde mir gesagt, ohnehin in der Idee und im gedanklichen Wert viel entscheidender und wichtiger als in der tatsaechlichen Ausfuehrung. Ich fuehle mich wohl dabei fuer eine begrenzte Zeit einen Rucksack als meinen einzigen Bezugspunkt und staendigen Begleiter zu erklaeren. Wie an alles gewoehnt man sich daran, beginnt damit zu leben. Immer wieder dieser grossartige Moment, all seine Sachen zu packen und ein Zimmer, eine Strasse, eine Stadt, ein Land oder gar einen Kontinent fuer einen anderen zu verlassen. Jeder Handgriff sitzt mittlerweile perfekt, wie in einem dreidimensionalen Gedankenhologramm kann ich mir zu jedem Zeitpunkt vorstellen und weiss genau, an welcher Stelle sich meine Zahnbuerste, mein Taschenmesser oder das letzte saubere Paar Socken befindet. Nur der ordnungsliebende Kragen meines neuen und mit Shostakovich eingeweihten Hemdes hat sich noch nicht an das geordnete Chaos meines Lebenspartners gewoehnt. Wird er aber, frueher oder spaeter.
Gerade eben habe ich mit jemandem geredet, den ich in Malaysien kennen und schaetzen gelernt habe. Sie ist wieder daheim, wohnt das erste mal seit 7 Jahren wieder mit ihren Eltern und versucht sich daran zu gewoehnen, dass sie sich geaendert hat, nicht aber die Welt, aus der sie entstammt. Schon einmal habe ich diese eigenartige Distanz erfahren und frage mich, wie es diesmal sein wird, in ein tatsaechliches Zuhause zurueckzukehren. In Sydney spielen sie die Geschichten aus dem Wienerwald und ich tausche meinen Australien Reisefuehrer fuer ein Mark Twain Buch. The Innocents Abroad, wiegt weniger und passt besser in meinen Rucksack. In solchen Kategorien denkt man, ganz abgesehen von dem gedanklichen Wert, der den eines Austalien Lonely Planets in Neuseeland bei weitem uebersteigt. Auch wenn ich meinen Flug morgen frueh ganz sicher wahrnehme, koennte ich mir vorstellen, fuer laenger oder sehr viel laenger hier zu bleiben, auch wenn glaenzend weisse Segel das Neorenaissance Gebaeude am Ring nie ersetzen werden koennen und ich mir die Tales from the Vienna Woods dann doch lieber auf deutsch ansehe. Sydney ist grossartig, und in den letzten Tagen bin ich aus dem Staunen kaum herausgekommen. Wie unter undefinierbarem Dopingeinfluss laufe ich getrieben von der Konsumgier meiner Augen sechzehn Stunden am Tag durch die Stadt. Da gehen sich durchschnittlich drei Hochzeiten, zwei Werbespotdrehs, ein Museum, zweieinhalb Gratiskonzerte, drei Treffen mit Backpackern, die man schon in einem anderen Land dieser Welt gesehen hat, ein Latte Macchiato im Stammcafe und mindestens zehn andere Ereignisse pro Tag aus, die es wert sind, sich ein Leben lang daran zu erinnern. Und immer wieder kehrt man zu diesem Postkarten Ikon und Desktophintergrundbild zurueck, dem Hafen, wo in Sydney alles zusammen- und hinlaeuft.
Gerade eben habe ich mit jemandem geredet, den ich in Malaysien kennen und schaetzen gelernt habe. Sie ist wieder daheim, wohnt das erste mal seit 7 Jahren wieder mit ihren Eltern und versucht sich daran zu gewoehnen, dass sie sich geaendert hat, nicht aber die Welt, aus der sie entstammt. Schon einmal habe ich diese eigenartige Distanz erfahren und frage mich, wie es diesmal sein wird, in ein tatsaechliches Zuhause zurueckzukehren. In Sydney spielen sie die Geschichten aus dem Wienerwald und ich tausche meinen Australien Reisefuehrer fuer ein Mark Twain Buch. The Innocents Abroad, wiegt weniger und passt besser in meinen Rucksack. In solchen Kategorien denkt man, ganz abgesehen von dem gedanklichen Wert, der den eines Austalien Lonely Planets in Neuseeland bei weitem uebersteigt. Auch wenn ich meinen Flug morgen frueh ganz sicher wahrnehme, koennte ich mir vorstellen, fuer laenger oder sehr viel laenger hier zu bleiben, auch wenn glaenzend weisse Segel das Neorenaissance Gebaeude am Ring nie ersetzen werden koennen und ich mir die Tales from the Vienna Woods dann doch lieber auf deutsch ansehe. Sydney ist grossartig, und in den letzten Tagen bin ich aus dem Staunen kaum herausgekommen. Wie unter undefinierbarem Dopingeinfluss laufe ich getrieben von der Konsumgier meiner Augen sechzehn Stunden am Tag durch die Stadt. Da gehen sich durchschnittlich drei Hochzeiten, zwei Werbespotdrehs, ein Museum, zweieinhalb Gratiskonzerte, drei Treffen mit Backpackern, die man schon in einem anderen Land dieser Welt gesehen hat, ein Latte Macchiato im Stammcafe und mindestens zehn andere Ereignisse pro Tag aus, die es wert sind, sich ein Leben lang daran zu erinnern. Und immer wieder kehrt man zu diesem Postkarten Ikon und Desktophintergrundbild zurueck, dem Hafen, wo in Sydney alles zusammen- und hinlaeuft.
snake.gg - 20. Nov, 06:42